Stolpersteine gereinigt

Bürgerinitiative“Unsere Altstadt” gedenkt verfolgten und ermordeten Altstädter Mitbürgerinnen und Mitbürger

Mit zwei sym­bo­li­schen Aktio­nen hat die Bür­ger­initia­ti­ve “unse­re Alt­stadt” am 8. und 9. Novem­ber den ver­folg­ten und ermor­de­ten Alt­städ­ter Mit­bür­ge­rin­nen und Mit­bür­gern gedacht. In Erin­ne­rung an Ernst Albert Wolf (1921 — 1942) und Wal­ter Hübin­ger (1910 — 1941) rei­nig­ten die Alt­städ­ter zusam­men mit Anwoh­nern der Weis­ser Gas­se die dor­ti­gen bei­den Stol­per­stei­ne. Gleich­zei­tig erin­ner­te die BI an die Geschich­te die­ser ehe­mals eng bebau­ten und vom Domi­ni­ka­ner­klos­ter beherrsch­ten Stra­ße, die 1944 fast voll­stän­dig zer­stört wur­de. So, wie auch der Lebens­weg der bei­den Men­schen aus­ge­löscht wur­de, die wegen ihrer Ein­stel­lung und Her­kunft vom Natio­nal­so­zia­lis­mus ver­folgt und in den Kon­zen­tra­ti­ons­la­gern des Drit­ten Rei­ches ermor­det wur­den.

Zusam­men mit Ver­tre­tern der katho­li­schen und evan­ge­li­schen Kir­chen­ge­mein­de Koblenz fand zu dem am Kas­tor­hof eine klei­ne Gedenk­ver­an­stal­tung statt, bei der exem­pla­risch die Stol­per­stei­ne von Adolf (1890 — 1936) Max (1891 — 1944) und Julia Appel (1889 — 1942) gerei­nigt wur­den. Letz­te Zeu­gen einer Fami­lie, die im Kas­tor­vier­tel zwei Pen­sio­nen betrieb und ihres Glau­bens wegen gedeh­mü­tigt, ver­folgt und ermor­dert wur­den. Dia­kon Dany und Pfar­re­rin Peters Rahn erin­ner­ten ein­drucks­voll an die Ver­ant­wor­tung gera­de in der gegen­wär­ti­gen Zeit Men­schen­ver­ach­tung und Aus­gren­zung nicht zuzu­las­sen. Die Bürgerinitiative“Unsere Alt­stadt” erklär­te zudem ihre Ver­pflich­tung die Geschich­te und Lei­dens­we­ge der ehe­ma­li­gen Alt­städ­ter Mit­bür­ger und Mit­bür­ge­rin­nen nicht zu ver­ges­sen. Sie hin­ter­frag­te aber auch wel­chen Mut wir in der dama­li­gen Zeit zum Schutz die­ser Men­schen auf­ge­bracht hät­te und stellt sich daher dem Auf­trag “Gene­ra­ti­on ohne Schuld aber mit Ver­ant­wor­tung”.