Die Altstadt habe zwei Gesichter

In der RZ vom 23 März 2017

schreibt Rein­hard Kal­len­bach zum Bür­ger­ge­spräch vom .…..

Die Alt­stadt habe zwei Gesich­ter.

Und das stimmt genau. Tags­über sit­zen die Gäs­te ent­spannt in der Kaf­fee­wirt­schaft oder bei Cafe Werr­mann und ver­wei­len gern in dem schö­nen Alt­stadt­am­bi­en­te. Kin­der spie­len Ball und nut­zen den Münz­platz­brun­nen als Was­ser­spiel­platz.
Nachts ver­wand­le sie sich oft in ein Eldo­ra­do für grö­len­de Hor­den.
Lärm, Dreck und Van­da­lis­mus sei­en eine gefähr­li­che Mischung, die immer mehr Anwoh­ner der alt und Innen­stadt maß­los ver­är­ge­re. Auf jeden Fall hät­ten sich die Reprä­sen­tan­ten der Stadt­ver­wal­tung bei der zwei­ten Auf­la­ge des Bür­ger­ge­sprächs eini­ges anhö­ren müs­sen. Die Run­de habe gezeigt: den Sta­tis­ti­ken wol­le nie­mand glau­ben. Mehr Poli­zei­prä­senz mit Fuß­strei­fen sei gefragt. Ent­ge­gen der Gesprächs­run­de im Juni 2016 habe die Gast­ge­be­rin Marie-The­re­se Ham­mes-Rosen­stein eine deut­lich höhe­re Reso­nanz gehabt. Die Kom­men­ta­re der Zuhö­rer sei­en aber für die Bür­ger­meis­te­rin weni­ger erfreu­lich gewe­sen. Im Her­zen von Koblenz läge offen­bar viel im Argen, so dass der Unmut wach­se.
In der RZ wird wei­ter berich­tet, dass die Bür­ger­meis­te­rin sich dafür ein­set­zen wol­le, dass es in der Stadt­mit­te wie­der eine Wache gibt. Prä­ven­ti­on durch Prä­senz lau­te die For­mel.
Aller­dings könn­ten weder Ord­nungs­amt noch Poli­zei ihre Kapa­zi­tä­ten belie­big erwei­tern. Strit­tig war die The­se des zustän­di­gen Lei­ters der Poli­zei­in­spek­ti­on, laut Sta­tis­tik sei Koblenz kein hei­ßes Pflas­ter. Es sei­en meist jun­ge Leu­te aus gutem Haus, die über die Strän­ge schlü­gen und nicht akten­kun­dig oder vor­be­straft sei­en. Dafür sprä­che, dass es meist in einem 30-Stun­den-Kor­ri­dor von Don­ners­tag­abend bis Sonn­tag­früh hoch her­gin­ge Eska­la­ti­ons­grund sei meis­tens über­höh­ter Alko­hol­kon­sum.
Und dar­aus resul­tie­re ein Haupt­pro­blem, die „grö­len­den Pri­ma­ten“ wie sie ein Teil­neh­mer nann­te, die sich längst nicht mehr nur auf den Münz­platz und die angren­zen­den Stra­ßen kon­zen­trier­ten, son­dern auf vie­le bereich der Alt- und Innen­stadt. Haus­ein­gän­ge wür­den immer öfter zu Toi­let­ten miss­braucht. Gleich meh­re­re Bür­ger hät­ten über zuneh­men­den Van­da­lis­mus geklagt. Eine Haus­ei­gen­tü­me­rin habe über einen dras­ti­schen Vor­fall in der Gör­res­stra­ße berich­tet, wo ein Schau­fens­ter ein­ge­schla­gen und Feu­er gelegt wor­den sei. Wei­te­re Punk­te sei­en gewe­sen: aggres­si­ve Bet­te­lei, Kri­tik an der Abschaf­fung der Sperr­stun­de, die schlei­chen­de Aus­wei­tung der Außen­be­wirt­schaf­tung und die gefähr­li­che Park­si­tua­ti­on am Flo­rin­markt, aber auch die wach­sen­de Aggres­si­vi­tät gegen­über den Ord­nungs­hü­tern. Für letz­te­re habe es aber auch Lob gege­ben, denn mit Ihnen wol­le wohl kaum jemand tau­schen.

Aus­führ­li­cher zu lesen im RZ-Arti­kel Alt­stadt: Bür­ger wol­len mehr Poli­zei­prä­senz

Hel­mut Herr­mann