Gespräch mit der Koblenz Touristik: Zuständigkeits — “Ping Pong” am Peter-Altmeier-Ufer nicht zielführend


“Grundsätzlich herrscht Konsens darüber, daß die Stadt Koblenz sich in Sachen Tourismus nachhaltig weiterentwickeln sollte”, so die Einschätzung der Bürgerinitiative “Unsere Altstadt” nach einem Gesprächstermin mit der Bereichsleitung der Koblenz Touristik. “Jedoch dort wo sich Probleme deutlich zeigen, muss nach- bzw. gegengesteuert werden”.
Das Peter-Altmeier-Ufer stößt zusehends an seine Kapazitätsgrenzen. Die verkehrsberuhigenden Maßnahmen in diesem Bereich werden von Anwohnern der Uferstraße begrüßt. Doch hier muss nachjustiert werden. Die Bürgerinitiative hat die Notwendigkeit herausgestellt, dass die Andienung der Hotelschiffe besser koordiniert und geplant werden muss, um Lärm zu minimieren. Auch die Möglichkeit das Anlegen und Ablegen an Sonn- und Feiertagen innerhalb der Nutzungsvereinbarung zeitlich einzugrenzen, ist eine Forderung der Anwohnerschaft. Grundsätzlich wird von der BI betont, daß das Erreichte dank der Vereinbarung aus dem Jahr 2019 eine Vielzahl von positiven Effekten gezeigt hat. Die Geschäftsführung der KO — Touristik hat klar herausgestellt das die baulichen Veränderungen an der Uferstraße nicht in Ihren Zuständigkeitsbereich fällt. Die Verweisung an andere Zuständigkeiten ist jedoch nicht lösungsführend. In Studien des Deutschen Tourismusverbandes wird die Lösung von Verkehrsproblemen an erster Stelle genannt, wenn es darum geht Tourismusakzeptanz zu fördern. Die Tragfähigkeitsgrenzen am Peter-Altmeier-Ufer sind erreicht, so die Sichtweise der Anwohner und der Bürgerinitiative 6.000 bis 7.000 Fahrzeuge nutzen die Uferstraße täglich. 6 Hotelschiffe bei einer max. Auslastung entspricht 900 Touristen mit entsprechendem Bustransport- und Andienungsverkehr. Die Auslastung an den Anlagestellen mag saisonal schwanken, ist jedoch im Jahresmittel ausgebucht. Das Parkhaus mit 330 Stellplätzen wird ebenso über die Uferstraße angesteuert.
Das nun entstehende Boarding House mit 64 Apartments und eine Großgastronomie in der Liegenschaft Bürresheimer Hof / Mittelrhein Museum, wird Parkdruck und Verkehrsprobleme verschärfen. Verkehrsplaner und Baudezernat müssen hier mit lenkenden Maßnahmen versuchen zu retten was noch zu retten ist. Nachdem 1969 die Moselwerft am Ufer rückgebaut war und somit eine Betriebsgelände an der Wasserfront verschwand, wurde über Jahrzehnte die Chance hier etwas entstehen zu lassen, was den Name Uferpromenade verdient, vertan.
“Der Wertschöpfungskette Tourismus steht hier eine Abwärtsspirale von Wohn- und Lebensqualität gegenüber, und offenbart, was schlechte auch ambitionslose Stadtplanung anrichten kann. Tourismus braucht um erfolgreich und akzeptiert zu sein nicht nur Marketing, sondern insbesondere Management und Kennzahlen die Erfolg definieren” so das Fazit der Bürgerinitiative.